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23 Dönerbuden - Fotografische Analyse

23 Dönerbuden
 
Für das Modul Independent Studies habe ich mich ein Semester lang mit dem Projekt "23 Dönerbuden. Eine fotografische Analyse in Konstanz" beschäftigt. Dieses erscheint als Design Forschungsstudie, als Kombination zwischen eine fotografische Studie, angewandte Methoden aus der empirischen Sozialforschung und Architektursemiotik. 
Forschungsansätzen:
- Wieso Dönerbuden als Forschungsobjekt? 
- Wie kann man seine Architektur durch Semiotik analysieren?
- Wie soll die Dönerbude das Gesellschaftswandel darstellen?
 
Methoden:
Interviews/passive Beobachtung/Denotation/Bildanalyse/Architektur Semiotik

Literaturansätze: Robert Venturi, Denise Scott-Brown, Izenour, "Learning from Las Vegas"
Diese Autoren wollten die verlorene Symbolik der Post-modernen Architektur der 60er-70er Jahre auf dem Las Vegas Strip wieder entdecken. Die Forschungsstudie hat ähnliche Ziele: die gleichen Beobachtungsmethoden auf die Dönerbuden in Konstanz anzuwenden. Der Versuch war mutig: Die Architektur der Dönerbuden so darzustellen, dass sie das bedeuten, was sie sind. 
 
Dönerbuden sind für die Einwohner einer Stadt ein Teil der urbanen Erfahrung. Sie sind alltägliche Gegenstände, gewöhnliche Dinge, Orte die den Alltag und die Essengewohnheiten prägen. Sie stammen von einer fernen Kultur und sind Bestandteil des urbanen Wandels.

"Ich mag langweilige Dinge" sagte einmal Andy Warhol. Die von Menschen geschaffene alltägliche Architektur versteckt in seiner Funktionalität eine faszinierende Welt voller Wertesysteme und Symbolik.
 
"Der Wienerschnitzel" ist die erste Fast-Food Kette, die für den Verkauf von Burger und Hotdogs in Los Angeles in den 1960er Jahre zuständig war. Von Österreich bis LA. Dank seinem grammatikalischen Fehler, wurde es zum Markenzeichen. Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. Dieses Bild verkörpert und resümiert alle Themen der Forschungsstudie. Das Schnellrestaurant ist eine Ikone des "Drive-Through-Standes" und ein Symbol für die Autokultur in LA. 
 
Diesen grammatikalischer Fehler deutet auf die Entfremdung der Herkunft von diesem wunderbaren Ort. Das Wiener Schnitzel wird immer an die deutsche Kultur verankert bleiben, sowie der Döner an Deutschland und Berlin.
Wie bezeichnet man ein Ort, der ein Teil einer deutschen Kultur ist?
Was ist es nicht?  

Die Studie ist folgendermaßen aufgebaut:
- Interview/Datenerhebung der Dönerläden-Betreiber und Inhaber in Konstanz
- fotografische Dokumentation der Dönerläden
- Topografische Analyse der Konstanzer Stadtvierteln
  (Stadtpläne-Analyse, Stadtviertel-Analyse, Historischer Kontext-Analyse)
- Bildanalyse
 
Um alltägliche Dinge besser verstehen zu können, muss man lernen, sie aus einen anderen Blickwinkel zu sehen und sie außerhalb des umgänglichen und ursprünglichen Kontext zu beobachten.
Dabei ist es wichtig "sich nicht nur an die Form zu richten, weil sie nicht das Ziel ist, sondern das Resultat ist" (Mies van der Rohe)
 
Zusammenfassend kann man sagen:
 
- Die Dönerbude ist als räumliches Kommunikationssystem zu betrachten, der für Vielfalt und Integration steht. Dabei entsteht eine alltägliche Architektur, die Parallelgesellschaften und Subkulturen vertritt. 
- Die Dönerbude ist ein Symbolträger für Identität und fremde Kulturen. 
- Die Architektur der Dönerbude ist eine Überlappung von Identitäten und verschiedenen Kultur, die aufeinander prallen.
- Der Charakter unserer Zeit soll in den alltäglichen Bauten spürbar sein. Diese vermitteln die Vergangenheit eines Ortes mit den Mitteln unserer Zeit. 
 
23 Dönerbuden - Fotografische Analyse
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23 Dönerbuden - Fotografische Analyse

23 Dönerbuden. Eine fotografische Analyse in Konstanz Eine Design Forschungsstudie über alltägliche Architektur in eine deutsche Stadt. Eine Komb Read More

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